Geräteturnen ist eine Individualsportart mit dem Ziel, an Turngeräten bestimmte Übungen nach vorgegebenen Kriterien der Technik und Haltung in verschiedenen Verbindungen auszuführen. Wettkampfmäßiges Geräteturnen wird auch als Kunstturnen bezeichnet und ist eine olympische Sportart. Dabei haben die Turnerinnen an den folgenden vier Geräten (in olympischer Reihenfolge) anzutreten: Sprung, Stufenbarren, Schwebebalken und Boden.
In Vorarlberg (Stand 2023) wird in den folgenden acht Vereinen Kunstturnen weiblich trainiert: TSZ Dornbirn, TS Egg, SG Götzis, TS Hohenems, TS Höchst, TS Lustenau, TS Rankweil sowie TS Wolfurt. Die jeweils besten Turnerinnen aus den Vereinen werden aufgrund von Sichtungstests sowie Wettkampfergebnissen in den Vorarlberger Landeskader aufgenommen, der seine Trainingsstätte im Olympiazentrum in Dornbirn hat. Dort werden sie an die nationale Spitze herangeführt, was in der Aufnahme in den österreichischen Nachwuchskader resultiert. Über den Juniorinnenkader geht der Weg bis in den österreichischen Nationalkader mit der Trainingsstätte am Bundesstützpunkt in Linz, der – basierend auf bestimmten Qualifikationskriterien - zur Teilnahme an internationalen Wettkämpfen, Europameisterschaften, Weltmeisterschaften bis hin zu olympischen Spielen berechtigt.
Neben dem Olympiazentrum in Dornbirn verfügen mit der Turnerschaft Wolfurt (seit 2018) und dem Turnsportzentrum Dornbirn (seit 2019) gleich zwei Vereine über eine Geräteturnhalle mit fix installierten Geräten. Das Training in den anderen TSV-Vereinen findet v.a. in Schulturnhallen statt, in denen die Geräte für die Trainingseinheiten jeweils auf- bzw. abgebaut werden müssen.
Derzeit ist Turnsport Vorarlberg mit insgesamt 10 Turnerinnen in den verschiedenen Bundeskadern von Turnsport Austria vertreten und hat aktuell mit Elisa Hämmerle (Olympiateilnehmerin 2021) und Leni Bohle (EYOF-Teilnehmerin 2022, 2-fache Staatsmeisterin sowie EM- und WM-Teilnehmerin 2023) zwei der besten Turnerinnen Österreichs in ihren Reihen.
Wettkampfmäßig stehen auf regionaler Ebene neben dem Landesjugendturnfest v.a. die Vorarlberger Mannschaftsmeisterschaften sowie die Landesmeisterschaften im Vordergrund, auf nationaler Ebene liegt der Fokus auf den österreichischen Jugendmeisterschaften sowie den Staatsmeisterschaften. Darüber hinaus geht es um die Qualifikation für internationale Großereignisse wie die (Juniorinnen-) Europameisterschaften, die EYOF (=European Youth Olympic Festival), Weltmeisterschaften und natürlich auch die Olympischen Spiele.
Die erfolgreichsten Turnerinnen der letzten zwei Jahrzehnte sind neben Elisa Hämmerle und Leni Bohle v.a. Marlies Männersdorfer (WM-Mehrkampffinalistin 2021), Barbara Gasser (u.a. Olympiateilnehmerin 2008) sowie Katharina Fa (WM-Teilnehmerin 2010 und 3-fache EM-Teilnehmerin).